FC 1980 Wien – SV Wienerberg 1921 2:1 (1:1)
Zum Abschluss des Herbstdurchgangs traf der SV Wienerberg 1921 auswärts auf den weiterhin ungeschlagenen FC 1980 Wien – ein Topspiel, das von vielen im Vorfeld als eines der Highlights der bisherigen Stadtliga-Saison erwartet wurde. Beide Mannschaften erwischten einen guten Tag, spielten offensiv und suchten permanent den Weg zum Tor. Was folgte, war ein intensives, hochklassiges Match, Stadtliga-Fußball auf höchstem Niveau.
Die Hausherren gingen nach zwölf Minuten in Führung, allerdings begünstigt durch eine unglückliche Phase der Gäste. Statt den Ball im eigenen Drittel konsequent zu klären, versuchte Wienerberg mehrfach, sich spielerisch zu befreien – gegen das aggressive Pressing der 80er die falsche Entscheidung. Der Ballverlust führte zu einem Pass auf Milos Despotovic, der mit seinem starken linken Fuß trocken zum 1:0 einschoss. Zuvor war er bereits einmal aus guter Position gescheitert, allerdings mit seinem schwächeren rechten Fuß, doch ansonsten zeigte der normalerweise weniger offensiv agierende Spieler eine sehr starke Leistung.
Wienerberg ließ sich davon aber nicht beeindrucken und antwortete zehn Minuten später. Ein schnell vorgetragener Angriff über die rechte Seite wurde von der 1980er-Defensive nur minimal falsch antizipiert – genug für den explosiven Kenneth Oduaro, der den Turbo zündete, in die Box eindrang und mustergültig in den Rückraum legte. Jan Mülner verwertete technisch sauber aus der Drehung zum 1:1 – ein Abschluss, der für die Hausherren nicht mehr zu verteidigen war.
Die restlichen Minuten der ersten Hälfte gehörten zum Besten, was die Wiener Stadtliga in dieser Saison zu bieten hatte. Beide Teams kamen zu Chancen, das Spiel wogte hin und her, aber es blieb beim leistungsgerechten 1:1.
Die zweite Halbzeit begann mit einem intensiven Kampf um jeden Meter, jedoch stets fair geführt. 1980 Wien erwischte dann in der 63. Minute den perfekten Moment: ein Eckball wurde extrem schnell ausgeführt, Wienerberg war unsortiert und wurde auf dem falschen Fuß erwischt, sodass Husein Ademovic konnte völlig frei aus kurzer Distanz zum 2:1 einköpfen konnte. Ein einfacher, aber ärgerlicher Gegentreffer für den SV Wienerberg 1921.
In der Folge verlor die Partie spielerisch etwas an Klarheit. 1980 Wien konzentrierte sich darauf, die Führung zu halten, spielte dabei mehrere Umschaltmomente nicht perfekt zu Ende oder scheiterte an der guten Wienerberger Defensive. Die Gäste warfen in der Schlussphase alles nach vorne, doch die Defensive der 80er stand sicher.
Der letzte große Moment kam in der 90.+5 Minute: ein Freistoß aus aussichtsreicher Position für Wienerberg, doch Jan Mülner brachte den Ball diesmal nicht über die Mauer – in der Vorwoche hatte er ähnliches noch kunstvoll verwandelt.
Mit diesem Ergebnis verpasste Wienerberg den möglichen Herbstmeistertitel knapp – ein Unentschieden hätte gereicht. Der FC 1980 Wien blieb auch im letzten Spiel ungeschlagen, die Herbstkrone ging jedoch an Dinamo Helfort (33 Punkte), die am Vortag in Schwechat spät mit 4:3 siegten.
Die Ausgangslage für den Frühling ist extrem spannend: Helfort (33 Punkte), 1980 Wien (32 Punkte), Wienerberg (32 Punkte) und auch die Vienna Amateure (27 Punkte) sind die aussichtsreichsten Anwärter in einem völlig offenen Titelrennen.
