SK Slovan HAC – SV Wienerberg 1921 1:1 (1:0)
Nach Seitenwechsel drehten die Gäste aber richtig auf und hatten nach dem verdienten Ausgleichstreffer durch Thomas Helly – nach einem Freistoß von Arben Selmani – zahlreiche weiter hochkarätige Torchancen, um das Spiel klar zu gewinnen. Besonders Alexander Al Sarrag wurde häufig großartig in Szene gesetzt, konnte aber seine an sich ganz gute Leistung nicht mit dem ersehnten Tor krönen. In der Schlussphase mutierte die Partie zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem auch die Hausherren wieder den Lucky Punch setzen hätten können. Verdient wäre das aber nicht gewesen.
Wienerberg muss sich natürlich ärgern, die Partie nicht gewonnen zu haben, denn so viele glasklare Torchancen erspielen sich auf dem Slovan-Platz nicht viele Mannschaften. Ein bisschen ist das für die Gäste enttäuschende Ergebnis aber auch hausgemacht. Thomas Helly wartete zwar auch in diesem Spiel wieder mit der gewohnt guten Leistung auf, er war nicht nur Torschütze, sondern auch Einfädler der meisten guten Aktionen, aber im Umgang mit den Mitspielern (wieder einmal) problematisch. Als hochbegabter Spieler muss man sich schon auch überlegen, wie man aus den Mannschaftskameraden die beste Leistung herauskitzeln kann. Durch lautstarke Kritik wird das nicht gelingen, zumal in manchen Szenen, in denen er sich selbst anschreien hätte müssen, nichts von ihm zu hören war. So resultierte für das nächste Spiel bittere gelb-rote Karte von Abwehrchef Mahmud Imamoglu – taktisches Foul in der Nachspielzeit – indirekt aus einem billigen Ballverlust der Nummer 9 von Wienerberg.
Bleibt zu hoffen, dass der oft auffälligste Akteur von Wienerberg in Zukunft seinen großen Ehrgeiz zu kanalisieren weiß und seinen Mitspielern versucht, Sicherheit zu geben, anstatt sie gnadenlos zu kritisieren. Das wäre nicht nur professionell und erfolgsorientiert, sondern würde auch der Außendarstellung, die man von einem Spieler im Dress von Wienerberg erwartet, wesentlich besser entsprechen.
Untern Strich scheiterte Wienerberg nun schon das zweite Spiel hintereinander daran, dass aus zahlreichen Möglichkeiten zu wenige Tore erzielt werden. Manchmal muss man das aber einfach auch mit der notwendigen Gelassenheit hinnehmen, zumal für die Favoritner auf dem Slovan-Platz traditionell die Trauben sehr hoch hängen.