Hart erkämpft

SC Ostbahn XI – SV Wienerberg 1921 0:1 (0:0)

Der letzte Auswärtssieg von Wienerberg auf dem ungeliebten Ostbahn Platz liegt fast drei Jahre zurück (29.04.2016). Die ersten beiden Frühjahrsrunden sind für Wienerberg nicht so gelaufen, wie sich der Verein das vorgestellt hat. Vor allem der schwache Auftritt der Vorwoche setzt die Mannschaft unter Druck, eine positive Reaktion zu zeigen. Ungünstige Voraussetzungen, um aus dieser Nummer erfolgreich heraus zu kommen.

Und so schwer wie diesmal, war es schon lange nicht. Der Ostbahn XI Platz präsentierte sich holprig und kaum zu bespielen. Der Gegner war taktisch perfekt eingestellt, um die Vorteile des grenzwertigen Spielfeldes perfekt auszunützen. Die Hausherren, sehr aggressiv – im positiven Sinn – und immer schon zur Stelle, wenn ein Wienerberger den Ball annehmen wollte, ließen es nicht zu, dass spielerische Lösungen auch nur im Ansatz möglich waren.

So entwickelte sich von Beginn ein hart umkämpftes Spiel mit sehr vielen Zweikampfsituationen, in das sich die Gäste erst langsam hinein arbeiten mussten. Schiedsrichter Alexander Fleischer war der kniffligen Aufgabe gut gewachsen. Er ließ zwar das Spiel oft laufen, wo kleinlichere Vertreter seiner Zunft häufiger eingegriffen hätten, aber er fand dabei eine gute Balance und man hatte nie den Eindruck, dass mit zweierlei Maß gemessen wird.

Wienerberg brauchte ungefähr eine halbe Stunde, um sich auf die an diesem Tag gefragte Gangart einzustellen und auch in der Offensive anzukommen. Defensiv ließ man diesmal nicht sehr viel anbrennen, was aber viel Laufbereitschaft und Konzentration erforderte. Die erste Großchance ergab sich knapp vor der Pause, als der junge Maximilian Schmid aus aussichtreicher Position zu überhastet abschloss. So einen darf man schon einmal machen, vor allem in so einer knappen Partie sollte man sogar.

Nach der Pause über weite Strecken das gleiche Bild: viele Zweikämpfe, wenig spielerische Höhepunkte, aber wie auch, auf diesem holprigen Geläuf. Man gewann den Eindruck, dass nicht nur der erste Treffer diese Partie entscheiden würde, sondern dass dazu auch irgendein individueller Geistesblitz erforderlich sein würde. Und eben den hatte in der 69. Minute Maximilien Schmid. Mit seiner Schnelligkeit und etwas Ballglück schüttelte er zwei Gegenspieler ab und ließ aus 18 Metern einen präzisen Schuss ins Kreuzeck folgen.

Der Jubel war bei den Gästen groß, die vergebene Chance vor der Pause vergessen und wie so oft im Fußball ist es besser, wenn man nicht soviel Zeit zum Überlegen hat. Danach versuchten die Hausherren zwar viel, um wenigstens zum Ausgleich zu kommen, aber der Wienerberg Sieg wurde nur einmal knapp vor dem Ende gefährdet, als Nino Moser aus kurzer Distanz großartig reagierte. Auf der Gegenseite verzeichneten die Gäste noch einen Lattentreffer durch Thomas Helly, nach einem Pingpong Doppelpass mit Rene Mjka.

Dieser Sieg der Wienerberger war nicht nur eine mehr als gelungene Reaktion auf den etwas überheblichen Auftritt der Vorwoche, sondern die Art, wie er zu Stande gekommen ist, zählt auch. Denn auf diesem Platz gegen eine gute Ostbahn werden nicht viele Mannschaften gewinnen. Hier können auch die Spitzenteams straucheln, denn auf spielerische Vorteile kann man hier nicht bauen. Hier muss man das besser spielen, was einem die Hausherren aufzwingen. Und das ist nicht abwertend gemeint, denn es ist nicht verboten, als Heimmannschaft die Spielweise perfekt an die Umstände anzupassen.

Wiener Stadtliga – 18. Runde
Spielbericht