So soll Stadtliga sein

SV Wienerberg 1921 – Sportunion Mauer 3:3 (3:2)

Mit Sportunion Mauer stand die erste schwere Bergetappe der diesjährigen Stadtliga-Rundfahrt an. Es gibt in der heurigen Saison kaum einen Gegner, dessen Kader mit so vielen Klassespielern gespickt ist, zumindest auf dem Papier. Zu spät kommen war diesmal keine gute Idee, denn die Anfangsphase ging den jungen Wienerbergern diesmal besonders leicht von der Hand. Schon nach sieben Minuten stand es nach zwei Toren von Benjamin Pitzek 2:0 für die Hausherren und in der ersten Viertelstunde waren die Gäste gut bedient, dass es nicht noch höher für den SV Wienerberg 1921 stand.

Der Titelkandidat aus dem 23. Bezirk wirkte sichtlich konsterniert über das spielerische Potential des Gegners und wurde vor allem in der Defensive den hohen eigenen Ansprüchen mehrmals nicht gerecht. Erst nach zwanzig Minuten ließen die Gäste schön langsam ihre tatsächlichen Möglichkeiten aufblitzen und kamen auch durch Tore in der 24. und 44. Minute zum Ausgleich. Damit schien das Wunder beendet und die Dinge ihren erwarteten Lauf zu nehmen. Nicht ganz gerecht, denn die Wienerberger hatten durchaus auch Chancen, um ihre Führung zu verteidigen.

Den späten Ausgleich knapp vor der Pause steckten die Hausherren aber gut weg und starteten in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte noch einen allerletzten Angriff. Die sehenswert vorgetragene Kombination endete wieder bei beim überragenden Benjamin Pitzek, der zur Überraschung der Gäste zur neuerlichen Führung für den SV Wienerberg 1921 abschließen konnte. So hatten die ersten 45 Minuten doch noch ein Happyend für die Favoritner, verdient wie ich meine, und vielleicht war die Führung für die Wienerberger aufgrund der Chancenverteilung sogar um ein Tor zu wenig hoch.

Dass Mauer nach dem Auftaktunentschieden gegen Schwechat die Partie in der zweiten Spielhälfte unbedingt noch drehen wollte, war zu erwarten. Ob Wienerberg nach dem Feuerwerk vor der Pause auch nach Seitenwechsel an die gute Leistung anschließen und dem haushohen Favoriten weiter Paroli bieten können würde, war die Frage. Eine Frage, die schon bald positiv beantwortet werden konnte. Zwar waren es die Gäste, die spielerisch das Heft immer mehr in die Hand nahmen, aber der Kampfgeist der Heimmannschaft war beeindruckend und die immer wieder gesetzten Nadelstiche bereiteten Mauer doch einige Probleme.

Der Ausgleich der Gäste (67.) entsprang einem Traumpass, der die gesamte Abwehr von Wienerberg mit einem Spielzug aushebelte. Wenn es so gewollt war, genial, aber es könnte auch der Zufall gehörig Regie geführt haben. Sei es wie es sei, ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich eine wilde Partie mit völlig offenem Ausgang, die in einer turbulenten Schlussphase gipfelte. Die Wienerberger hatten noch eine Riesenchance auf den Siegtreffer, genauso wie die Gäste, die knapp vor dem Ende noch ein Abseitstor erzielten. Eine äußerst knappe Entscheidung, die sich ohne VAR auch nicht auflösen lässt.

In Summe war es ein spektakuläres Stadtliga-Spiel, das dem Publikum außer Spannung auch großartigen Fußball geboten hat. Für die junge Truppe des SV Wienerberg 1921 war es so etwas wie eine bestandene Reifeprüfung, nach der man gut gerüstet ins wahre Leben treten kann. Ein weiterer Beweis dafür, dass der Weg, den man in der Computerstraße mit den jungen Spielern geht, nicht nur spannend, sondern auch erfolgversprechend und begeisternd ist.

Tabelle
Spielbericht