Happy End

ASK Elektra – SV Wienerberg 1921 2:2 (2:0)

Nach dem leichten Aufwärtstrend der Vorwoche musste sich Wienerberg der schweren Aufwärtsaufgabe gegen Titelaspiranten Elektra stellen. Damit es auf dem Wien Energie Platz neben dem Ernst Happel Stadion nicht zu einfach wird, mussten die Gäste weitere Stammkräfte vorgeben, sodass der junge Alexander Ilic auf der linken Außenbahn sein Startelf-Debüt geben musste.

In der ersten Spielhälfte nahm die Partie den zu erwartenden Verlauf. Wienerberg war zunächst ausschließlich darauf bedacht, kompakt zu stehen und gut zu verteidigen. Daraus ergab sich eine klare Feldüberlegenheit für die Hausherren, mit zahlreichen Ansätzen, auch gefährlich zu werden.

Trotzdem war der Führungstreffer für Elektra aus Sicht der Gäste mehr als ärgerlich. Anstatt einen gewonnen Ball zu klären wurde versucht, mit technisch unzulänglichen Mitteln herauszuspielen. Den daraus resultierenden Ballverlust bestraften die Hausherren souverän mit dem frühen 1:0 (7.). Damit musste Wienerberg Plan A, keinen Gegentreffer zuzulassen, abhaken, allerdings wurde zunächst noch kein Plan B gefunden.

Elektra dominierte weiter das Geschehen und erzeugte vor allem mit gekonntem Flügelspiel einiges an Gefahr. Folgerichtig dann auch das 2:0 (33.). Diesmal schalteten die Hausherren nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte schnell und konsequent um, sodass die Akteure von Wienerberg, immer einen Schritt zu spät kommend, die Situation nicht mehr in den Griff bekommen konnten. Offensiv lief für die Gäste vor der Pause wenig, lediglich Mahmud Imamoglu hatte nach einem Freistoß eine gute Kopfballmöglichkeit, verpasste aber die gute Flanke knapp.

Aus Sicht von Wienerberg nach der Pause auf eine Wende im Spielgeschehen zu hoffen, wirkte angesichts der gezeigten Leistungen etwas vermessen. Trotzdem trat der Umschwung ein. Sei es dass, die Hausherren nach der Pause das Geschehen zu leicht nahmen oder dass Wienerberg durch die Pausenansprache mutiger auftrat, jedenfalls war in Spielhälfte zwei von einer Dominanz des Titelanwärters nichts mehr zu spüren.

Jetzt erarbeiteten sich die Gäste plötzlich zahlreiche gute Gelegenheiten. Auslöser dafür war vermutlich der Ärger über einen nicht gegebenen Elfmeter nach einem Foul von Goalie Chanheliia an Maximilian Schmid, unstrittig im Publikum, aber offensichtlich für den Schiedsrichter nicht würdig zu pfeifen. Jetzt drehte Wienerberg so richtig auf und einer guten Chance von Thomas Helly, aus aussichtsreicher Position übers Tor geschossen, folgte der Anschlusstreffer eben durch diesen Spieler nach einer Stunde.

Jetzt war es eine Partie auf des Messers Schneide mit weiteren guten Chancen für die Gäste. Offensivaktionen von Elektra Fehlanzeige, eigentlich erspielten sich die Gäste nach Seitenwechsel keine einzige Torchance. Dass der Kampfgeist der Wienerberger letztendlich noch belohnt wurde, war ein echtes Happy End, aber mehr als verdient. In der 90. Minute war es Mahmud Imamoglu, der nach einem Eckball den Ball zum Ausgleich über die Linie stochern konnte.

Im Nachhinein betrachtet war der Spielfilm dieser Partie ideal für die zuletzt oftmals verunsichert auftretenden Wienerberger. Mit einer Verlegenheitsaufstellung einen deutlichen Rückstand durch großen Kampfgeist, und auch nach der Pause gutes Spiel, noch in ein Unentschieden verwandelt, das sind die Geschichten, die eine zuletzt verunsicherte Mannschaft wieder auf Kurs bringen können.

Wiener Stadtliga – 8. Runde
Spielbericht