FC Yellow Star Simmering – SV Wienerberg 1921 2:5 (1:2)
Der Plan von Wienerberg wäre gewesen, das Spiel im Wiener Landescup gegen Yellow Star, einem Verein der 1. Klasse A, dazu zu nützen, junge Spieler in die Mannschaft einzubauen und an die Kampfmannschaft heran zu führen. Der Plan war zwar durch die anhaltende Verletzungsmisere bei den Favoritnern etwas aufgezwungen, aber die Voraussetzungen für einen Fußballabend, der den jungen Spielern auch etwas bringt, waren großartig. Herrlich mildes Wetter, ein sehr fairer Gegner, der sein Heil nicht in übertriebener Härte suchte, alles perfekt eigentlich, um junge Kräfte einmal in der Kampfmannschaft in einem Bewerbsspiel zu sehen.
Leider wurde aber der an sich gute Plan von einigen arrivierten Spielern, mit Fortdauer der Partie immer mehr, gehörig hintertrieben. Wenn die Akteure, die eigentlich eine Mannschaft führen sollten, nicht mit dem notwendigen Ernst bei der Sache sind, und das könnte man durchaus härter formulieren, dann ist das Verrat an der Sache und bringt motivierte junge Spieler um die Chance, sich in einem funktionierenden Team zu zeigen.
Fußball ist auch eine Weltanschauung und eine Lebenseinstellung, die viel mit Respekt zu tun hat, Respekt gegenüber den eigenen Mitspielern, Respekt gegenüber dem Gegner und natürlich auch Respekt gegenüber dem Publikum. Auch der Gegner hätte es sich verdient gehabt, ernst genommen zu werden. Für ein Team, das drei Klassen tiefer angesiedelt ist, ist das auch eine der wenigen Chancen, sich mit einem höherklassigen Verein im Wettbewerb zu messen. Sie haben ein Recht darauf, standesgemäß weggeputzt zu werden.
Und letztendlich hat man als Spieler auch eine Verantwortung dem Publikum gegenüber. Sind es doch an einem Wochentag am Abend gerade die treuersten Fans, die sich so ein Spiel anschauen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man es sich als Fan von Wienerberg nach so einem Auftritt das nächste nicht zweimal überlegt, ob man sich das antun soll.
Ah ja: „Wienerberg hat im Wiener Landescup gegen Yellow Star Papierform gemäß gewonnen und ist eine Runde weiter.“ Das ist die beschönigende Kurzmeldung, die, wenn man es dabei belassen hätte, den beschämenden Auftritt beschönigend unter den Teppich gekehrt hätte.