Pflichtsieg eingefahren

Post SV Wien – SV Wienerberg 1921 0:3 (0:0)

Gegen den aktuell Tabellenletzten Post war Wienerberg logischerweise auf Sieg eingestellt, sprachen doch die Zahlen eine eindeutige Sprache, z.B. 27 erzielte Tore von Wienerberg gegenüber 1 erzieltes Tor von Post im bisherigen Verlauf dieser Meisterschaft. Dass man mit einem erzielten Treffer in zehn Runden 2 Punkte holen kann, ist zumindest effizient.

Dass solche Pflichtsiege oft sehr schwer zu realisieren sind, musste auch Wienerberg zur Kenntnis nehmen. Zwar waren die Gäste stark feldüberlegen, aber im letzten Drittel gelang es nicht, sehr viele Chancen heraus zu spielen. In Führung hätte man aber schon gehen dürfen, denn Dominik Rotter und Andre Sliskovic hatten trotz allem Torchancen, die sie normal nicht vergeben.

Extrem dynamisch wurde das Geschehen knapp vor der Pause, und da hätte diese Partie für die Wienerberger echt lästig werden können. Zunächst ein Handelfmeter für die Gäste (41.), schwach geschossen und vergeben von Nenad Regojevic und praktisch mit dem Schlusspfiff ein Handelfmeter für die Hausherren, ebenso schlecht ausgeführt und vergeben. Mit einem Pausenrückstand und einer kämpferisch guten Post wäre es für Wienerberg wohl schwer, aber nicht unmöglich geworden, dieses Spiel noch zu drehen.

Was für Rapid die letzte Viertelstunde ist, dazu entwickeln sich für Wienerberg die ersten fünf Minuten nach der Pause. Wie schon in der Vorwoche gegen Mannswörth gelang den Gästen unmittelbar nach Seitenwechsel ein Doppelschlag, der diese Partie zu ihren Gunsten entschied. Dominik Rotter war beide Male der Nutznießer, in der 46. Minute mit einem Querpass in den Rückraum hervorragend eingesetzt durch Maximilian Schmid und in der 48. Minute per Kopf nach einer präzisen Freistoßflanke von Michael Bernhard. Also, als Wienerberg Fan in Zukunft nicht die Pause zu lange ausdehnen, man könnte Entscheidendes versäumen.

Damit war dieses Spiel mehr oder weniger vorzeitig entschieden und das merkte man auch auf dem Feld. Die Hausherren hatten nicht die Mittel, um zurück zu kommen und die Wienerberger schienen das auch zu spüren und schalteten einen Gang zurück. Erst in der Schlussphase (85.) gelang den Gästen noch ein Treffer, der aber wunderschön heraus kombiniert war: Matthias Schmid uneigennützig im Strafraum auf Dominik Rotter, der keine Mühe hatte, seine Leistung mit einem echten Hattrick zu krönen. 15 Tore nach elf Runden bedeuten die klare Führung in der Torschützenliste, Zahlen die sich in Lewandowski Dimensionen bewegen.

Aufgrund der Corona-Maßnahmen der Regierung war das zunächst einmal die letzte Runde der Herbstsaison. Nach einem Vorstandsbeschluss des Wiener Fußballverbandes wenige Tage später, ist geplant, die Meisterschaft ab 6. Februar 1921 fortzusetzen. Möge das Vorhaben gelingen, denn es wäre schade, wenn auch heuer wieder die Meisterschaft vorzeitig abgebrochen werden müsste, vor allem für den SV Wienerberg 1921, der vermutlich noch nie so einen erfolgreichen Start in eine Meisterschaft hingelegt hat. Dass man mit 27 von 33 möglichen Punkten nur Zweiter ist, knapp gefolgt von Mauer und Elektra und hinter der Vienna, zeigt deutlich, wie schwer es in dieser Saison sein wird, um den Titel mitzuspielen. Trotz eines nicht zu erwartenden Laufes war es den Wienerbergern nicht möglich, die Konkurrenz abzuschütteln und es wird schwer genug werden, nach der Winterpause an die gezeigten Leistungen anzuschließen.

Wiener Stadtliga – 11. Runde
Spielbericht