Pure Erleichterung

SV Wienerberg 1921 – Post SV 2:1 (0:1)

Gegen Post SV konnte der SV Wienerberg 1921 nach sechs sieglosen Meisterschaftsspielen in Folge endlich wieder einmal die vollen drei Punkte einfahren. Nachdem der Abstand zum Tabellenende in den letzten Wochen schon relativ knapp geworden war, löste das am Wienerberg natürlich pure Erleichterung aus.

Der Sieg selbst war dabei hochverdient, aber trotzdem hart erarbeitet. Blendend eingestellt vom neuen Trainerteam hatte die Truppe von Wienerberg praktisch über 90 Minuten, minus zwei Szenen, volle Kontrolle über diese Partie. Die eine Szene nach 30 Minuten führte zum Führungstreffer der Gäste, die andere Szene in der zweiten Spielhälfte blieb den Postlern zum Glück für die Hausherren verborgen, aber wenn sie die Möglichkeit erkannt hätten, hätten sie es viel besser ausspielen und Wienerberg kalt erwischen können.

Der Rückstand nach einer halben Stunde machte die Aufgabe für die unter Ergebnisdruck stehenden Favoritner natürlich nicht leichter. Zwar hatten die Hausherren, wie schon erwähnt, fast vollständige Kontrolle über das Spiel, aber dafür ergaben sich viel zu wenige konkrete Möglichkeiten, gefühlt in der ersten Halbzeit eigentlich keine. Daher war die Pausenanalyse, zumindest unter den Fans der Wienerberger, eher zwiespältig. Zwar war der Auftritt sehr gut, ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, aber es fehlte etwas die Phantasie, woher die notwendigen Treffer für einen Punktgewinn oder einen Sieg kommen sollten.

Das neue Trainerteam, angeführt von Cheftrainer Florian Sauer, fand offensichtlich nicht nur in der Pause die richtigen Worte, sondern hatte auch danach bezüglich der Nachjustierungen die richtigen Ideen. Nachwuchsspieler Lazar Lukic erzielte nur eine Minute nach seiner Einwechslung bei seinem Debüt in der Kampfmannschaft den vielumjubelten Ausgleich (63.). In der Folge war die zweite Spielhälfte ein Spiegelbild der ersten, Spielkontrolle für die Hausherren, allerdings jetzt auch etwas konkreter in den Offensivaktionen. Nach einer feinen Einzelleistung erzielte schließlich Paul Semrau mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck (79.) den Führungstreffer.

Nach diesem Erfolgserlebnis war es schön zu sehen, dass die Wienerberger in der Folge auch nicht Angst vor dem Gewinnen bekamen und die Führung bis zum Ende relativ sicher nach Hause spielen konnten. Nicht selbstverständlich für eine Mannschaft, die lange keinen vollen Dreier eingefahren hat und diese Punkte so dringend benötigt hat. Es ist schon erstaunlich, wie schnell die neuen Impulse von der Trainerbank gegriffen haben und die junge Truppe der Wienerberger mit viel mehr Ordnung und Struktur die schwere Aufgabe gegen Post SV angegangen sind. Lediglich der Aufwand für relativ wenig Belohnung, sprich konkrete Torchancen, ist derzeit noch ziemlich hoch. Gefühlt war diesmal die Chancenauswertung fast perfekt, aber es ist zu erwarten, dass auch diese Problem Schritt für Schritt behoben werden kann, wenn sich die Mannschaft erst einmal freigespielt und an die neuen Impulse von außen gewöhnt hat.

Trotz des Erfolges, das nächste Spiel ist immer das wichtigste und das steigt schon am Mittwoch auswärts gegen ASV 13. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, die aber bei positiver Erledigung dem SV Wienerberg 1921 im Abstiegskampf weiter Luft verschaffen könnte.

Wiener Stadtliga – 26. Runde
Spielbericht