Ein glücklicher Sieg?

SV Wienerberg 1921 – WAF pinova Telekom 3:2 (1:0)

Der allgemeine Tenor in der Wienerberg Arena nach diesem Spiel war, dass es ein ziemlich glücklicher Sieg des SV Wienerberg 1921 war. Genau betrachtet ist das aber nicht die ganze Wahrheit, denn es gab schon einige entscheidende Dinge, die die Hausherren wesentlich besser lösten als ihre Gegner aus der Brigittenau.

Zum einen gelang es den Wienerbergern deutlich besser als den Spielern von WAF, sich auf einen bekannt kartenfreudigen Schiedsrichter einzustellen. Nur vier gelbe Karten auf Seiten der Hausherren, dafür neun auf Seiten Gäste, wovon zwei in der Schlussphase zu gelb-roten Karten bei den Brigittenauern führten, sprechen eine klare Sprache.

Weiters hatten die Hausherren auch den Spielverlauf eigentlich über die gesamten 90 Minuten immer im Griff. Nach dem 1:0 knapp vor der Pause (43.) mussten die Wienerberger nach Seitenwechsel zwar viele Torchancen der Gäste zulassen, die diese aber allesamt wenig effizient vergaben. Aber selbst wenn in dieser Phase der Ausgleich gefallen wäre, ist es höchst spekulativ zu behaupten, dass diese Partie eine andere Wendung genommen hätte. Sowohl mit dem 2:0 (66.) und dem 3:1 (89.) bewiesen die Hausherren, dass sie im entscheidenden Moment zulegen konnten. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer der Gäste, ein wunderschöner Schuss ins kurze Kreuzeck – oft wird er den nicht so treffen, sorgte noch einmal für etwas Spannung in der Schlussphase.

Am entscheidendsten war aber die deutlich größere Effizienz der Hausherren im Abschluss. Zwar hatten sie gefühlt weniger Torchancen als der Gegner, aber diese wurden sehr effizient verwertet. Hervorzuheben, mit einem feinen Freistoßtrick zum 3:1 wurde der Sack endgültig zugemacht. Und höhere Effizienz ist im Fußball einfach oft der entscheidende Unterschied zwischen zwei relativ gleichwertigen Mannschaften.

Natürlich war in dieser Partie keineswegs alles in Ordnung, denn besseren Gegner, die das bestrafen können, sollte man nicht so viele Möglichkeiten lassen. Natürlich ist der Gegentreffer zum 2:3 (90.+6) aus einem Elfmeter gegen nur acht Feldspieler ziemlich ärgerlich, das sollte gegen einen zahlenmäßig unterlegenen Gegner einfach nicht passieren, aber da es in der Tabelle bei Punktegleichheit um direkte Begegnungen und nicht um Tordifferenz geht, auch wieder komplett egal. In Summe war der Sieg des SV Wienerberg 1921 jedenfalls mehr verdient als glücklich.

Tabelle
Spielbericht