Interessant

SV Wienerberg 1921 – Post SV 2:3 (1:1)

Interessant, was für Partien man verlieren kann und vor allem auf welche Weise. Natürlich ist das die Kraft des Fußballs, dass man auch als komplett unterlegene Mannschaft Spiele gewinnen kann, aber aus Sicht von Wienerberg war diese Niederlage mehr als grotesk.

Gerade als ich mir überlegt hatte, den Matchbericht mit „Eine reife Leistung“ zu betiteln, hatten die Hausherren eine Idee und schenkten dem Gegner durch einen haarsträubenden individuellen Fehler völlig aus dem Nichts den Ausgleich (32.). Bis zu diesem Zeitpunkt war es tatsächlich eine souveräne Leistung der Wienerberger und man hatte zu Recht das Gefühl, dass man mit dem frühen Tor durch Jan Mülner (11.) die Partie schon entschieden hatte. So harmlos agierten die Gäste im Spiel nach vorne, dass man sich eigentlich nicht vorstellen konnte, woher ein Umschwung kommen könnte.

Aber der SV Wienerberg 1921 hatte an diesem Tag noch ganz andere Ideen. Zwei weitere Geschenke knapp nach Seitenwechsel (47. und 52.) brachten plötzlich eine komfortable Führung für eigentlich harmlose Postler, ganz so als würden sich die Hausherren die Aufgabe gegen den Tabellenletzten selbst ein bisschen spannender gestalten wollen. Jetzt war Feuer am Dach und durch die Hereinnahme von Mustafa Güllü und vor allem Ibrahim Mohamed (58.) fanden die Hausherren wieder zurück in die Spur. Jetzt war es wieder ein konzentrierter Vortrag der Wienerberger, fast ausschließlich in eine Richtung. Zeit war noch genug um das Ergebnis noch komplett zu drehen, vor allem nachdem Jan Mülner mit seinem zweiten Tor schon bald der Anschlusstreffer gelang (62.)

Zwar war jetzt die Leistung des SV Wienerberg 1921 gut, aber der Fußballgott blieb bis zum Ende auf Seiten der Gäste. Es bedurfte noch dreier exzellenter Paraden des Post-Torhüters, dem Dauerdruck der Hausherren Stand zu halten und den Sieg für den Tabellenletzten über die Zeit zu bringen. Er sei den Gästen vergönnt, denn trotzdem sich der Post SV in akuter Abstiegsgefahr befindet und spielerisch wenig Lösungen anzubieten hat, war das Auftreten der Mannschaft tadellos fair und in keiner Phase des Spiels setzten die Gäste auf übertriebene Härte, wie es andere Mannschaften in ihrer Situation tun würden. Nur eine einzige gelbe Karte in der Anfangsphase wegen Unsportlichkeit sind ein klarer Beleg für die tadellos sportliche Einstellung der Mannschaft von Post SV.

Tabelle
Spielbericht