Sieg der Routine

FC Stadlau – SV Wienerberg 1921 1:3 (0:1)

Nach der kleinen Enttäuschung zum Auftakt der Meisterschaft – nur Unentschieden im Heimspiel gegen Union Mauer – war es für Wienerberg wichtig, im Auswärtsspiel gegen Stadlau resultatmäßig nachzulegen. Dabei musste man gegen eine junge, aber sehr ambitionierte Truppe bestehen, die in der Vorwoche gegen Elektra, einen der Meisterschaftsfavoriten, über weite Strecken sehr gut mithalten konnte.

Dabei spielte der frühe Führungstreffer von Mahmud Imamoglu (4.) nach einem Eckball von Alexander Al Sarrag den Gästen gehörig in die Karten. Damit konnte sich Wienerberg darauf verlegen, das Spiel zu kontrollieren und in gelegentlichen Konterangriffen weiterhin gefährlich zu bleiben. Das schien zumindest der Plan zu sein, ganz ging er aber nicht auf.

Die Konterstöße blieben rar und die Spielkontrolle funktionierte auch nicht immer nach Wunsch. Gelegentlich musste Nino Moser im Tor der Wienerberger außergewöhnlich gut abwehren, und in einer Situation stand den Gästen auch das Glück zur Seite: zwar war es nicht sicher, ob bei einer Grätsche tatsächlich auf Foul zu entscheiden war, aber wenn, wie es Schiedsrichter Ing. Salih Yildirim tat, dann roch es schon sehr verdächtig nach Elfmeter und nicht nach Freistoß von der Strafraumgrenze.

Nach Seitenwechsel taten die Gäste wieder sehr bald estwas zur Beruhigung ihrer Nerven und der ihrer Anhänger. Allerdings auf Raten: zunächst verfehlte Rene Mjka noch aus kürzerster Distanz eine hundertprozentige Torchance. Wenn es eine Steigerung für hundertprozentig gäbe, wäre sie hier anzuwenden gewesen. Aber mit der nächsten Aktion, praktisch eine Kopie der vorhergehenden – Alexander Al Sarrag von der linken Seite präzise zu Rene Mjka, der seinen rechten Fuß nur noch hinhalten musste – gelang das doch sehr beruhigende 2:0 (49.).

Danach schien die Partie entschieden zu sein, allerdings nur bis zur 57. Minute. Stadlau konnte aus einem Freistoß von der Strafraumgrenze verkürzen, wobei allerdings das Stellungsspiel von Nino Moser einige Fragen offen ließ. Mehr als Hoffnung war es für die Hausherren aber nicht mehr. Zwar versuchten sie sicher alles Mögliche, um zum Ausgleich zu kommen, aber das Mögliche war an diesem Tag doch zu wenig.

Wienerberg hatte in der Folge das Geschehen ganz gut im Griff und setzte auch den einen oder anderen guten Gegenstoß. In der 79. Minute scheiterte zunächst der eingewechselte Maximilian Schmid, gut freigespielt noch an einer hervorragenden Abwehr von Goalie Aleksandar Mirkovic, aber der darauf folgende Eckball besiegelte das Schicksal von Stadlau. Mit einer Kopie des 1:0 – Corner von Alexander Al Sarrag zu Mahmud Imamoglu – erzielten die Gäste das entscheidende 3:1. Damit profilierte sich Alexander Al Sarrag mit immerhin drei Vorlagen zum Man of the Match.

Gegen Ende der Partie bedurfte es zwar noch einer sensationellen Parade von Nino Moser, um den 2-Tore-Vorsprung über die Zeit zu bringen, aber ernstlich in Gefahr waren die drei Punkte für Wienerberg nicht mehr. Mit diesem Resultat haben sich die Gäste vor dem anstehenden schweren Heimspiel gegen Vienna resultatmäßig Luft verschafft, um nicht schon früh in der Meisterschaft unter Druck zu kommen. Stadlau hat zwar die zweite Niederlage in Folge einstecken müssen, aber als einer, der beide Auftritte gesehen hat, bin ich der Meinung, dass diese junge ambitionierte Mannschaft nur Zeit benötigt, um auch die notwendigen Resultate zu erzielen. Es bleibt zu hoffen, dass das Umfeld die nötige Geduld dafür aufbringt.

Wiener Stadtliga – 2. Runde
Spielbericht