Aufschlussreich

SV Wienerberg 1921 – SV Gerasdorf Stammersdorf 0:2 (0:2)

Das Spiel gegen Gerasdorf zeigte sehr gut, wo die Stärken und wo die Schwächen bei Wienerberg liegen. Nach völlig verschlafenen ersten sieben Minuten, in denen die Gäste durch einen in der Entstehung unglücklichen Elfmeter (5.) und durch einen wenig konsequent verteidigten Angriff (7.) mit 2:0 in Führung gehen konnten, übernahmen die Hausherren die Spielkontrolle fast völlig.

Gerasdorf stellte sich in der Folge hinten rein und überließ der jungen Truppe aus Favoriten den Spielaufbau fast komplett. Und Ballbesitz können die Wienerberger ausgesprochen gut. Gefühlt hatten sie das Spielgerät zu 80% in ihren Reihen. Der dauernde Ballbesitz, vor allem gegen einen sehr tief stehenden Gegner, offenbarte aber auch eine der großen Schwächen von Wienerberg. Nicht in jeder Partie, und das war so eine, gelingt es den Hausherren, von dieser deutlichen Überlegenheit auch zu profitieren.

Nach den verpatzten ersten zehn Minuten war der SV Wienerberg 1921 zwar spielerisch sehr dominant, aber in Schwierigkeiten kamen die Gäste trotzdem praktisch nie. Es gelang den Hausherren nicht, in 90 Minuten auch nur eine klare Torchance herauszuarbeiten. Das Bemühen kann kann man keinem der Akteure auf Seiten der Hausherren absprechen, auch nicht das Können, aber um ein Spiel nach einem so ungünstigen Spielverlauf zu drehen, war es einfach im letzten Drittel nicht inspiriert genug, nicht gefährlich genug.

Es bleibt zu hoffen, und eigentlich bin ich überzeugt davon, dass solche Partien in der normalen Schwankungsbreite einer jungen Mannschaft liegen. Die Stärke der Mannschaft mit viel Ballbesitz Dominanz auszuüben, wurde auch an diesem Tag auf den Platz gebracht, allerdings in diesem Spiel eben auch äußerst harmlos. Und manchmal würde man sich auch einen Plan B wünschen, um nach einem ungünstigen Spielverlauf den Bock doch noch umzustoßen und etwas Zählbares mitnehmen zu können.

Trotzdem spiegelt die bisherige Ausbeute – fünf Punkte aus sechs Spielen – nicht das wahre Potential der Mannschaft wieder. Das liegt sicher höher, nur ist bei so einem jungen Durchschnittsalter auch Geduld gefragt. Es ist für viele im Team alles noch ein Lernprozess, bei dem auch bisweilen Lehrgeld gezahlt werden muss.

Tabelle
Spielbericht