Post SV – SV Wienerberg 1921 2:2 (1:1)
Eigentlich sollten zwei Tore auswärts gegen Post SV reichen, um einen Sieg einfahren zu können, nicht aber, wenn man den Gegner mit zwei haarsträubenden Eigenfehlern wieder belebt. Eigentlich sollte man gegen Post SV, auch auswärts, mehr als zwei Tore schießen können, nicht aber, wenn man konsequent nach hinten spielt, anstatt den Gegner dort zu testen, wo er Probleme hat, nämlich in der eigenen Abwehr.
Eigentlich hat die Partie für die Gäste nicht ungünstig begonnen: mit einem direkt verwandelten Corner (11.) durch Ibrahim Mohamed schien die Richtung vorgegeben, aber nicht, wenn man sich praktisch im Gegenzug einen mehr als billigen Treffer einhandelt. Einen Fehlpass im Aufbau ohne Not führte zum Ausgleich für Post (12.) und damit war wieder alles auf Anfang gestellt. Danach quälte sich die Partie in Richtung Pause, Wienerberg, gefangen in der eigenen Taktik wollte nicht, Post, bemüht um Kompaktheit, konnte nicht oder wollte auch nicht.
Der einzig wirklich schön vorgetragene Angriff der Gäste führte nach Seitenwechsel zum neuerlichen Führungstreffer für Wienerberg, Torschütze diesmal Paul Semrau (73.). Nicht eine Sache von Überlegenheit, sondern eher ein lichter Moment von höherer Qualität. Leider beschlossen die Wienerberger, nicht nachzusetzen, sondern eher den Vorsprung zu verwalten und damit unangenehm oft den Ball in der Nähe der eigenen Gefahrenzone zu haben.
Ein Spiel mit dem Feuer, bei dem man sich letztendlich gehörig die Finger verbrannte. Bei einem knappen Vorsprung knapp vor Schluss sollte man nicht jede Situation versuchen, spielerisch zu lösen. Manchmal sollte einfach ein weiter Abschlag als Stilmittel zum Erfolg gewählt werden. So fingen sich die Gäste noch ziemlich naiv den Ausgleich ein (87.). Sehr ärgerlich, denn ein Dreier gegen einen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller wäre das Gebot der Stunde gewesen, aber dazu hätte man die Heimischen dort fordern müssen, wo sie im Verlauf der bisherigen Saison verwundbar gewesen sind, nämlich in der eigenen Abwehr.