Gemischte Gefühle

1. Simmeringer SC – SV Wienerberg 1921 1:1 (1:1)

Im direkten Duell zweier Mannschaften der unteren Tabellenhälfte waren zunächst die Gäste aus Favoriten die deutlich bessere Mannschaft. Zwar fingen sich die Wienerberger schon nach nur fünf Minuten einen mehr als unnötigen Gegentreffer ein, der nicht nur in der Entstehung unglücklich zu Stande kam, sondern auch danach auch noch leicht zu verteidigen gewesen wäre. Aber der SV Wienerberg 1921 ließ sich danach nicht hängen, agierte gut und erspielte sich auch drei hochkarätige Torchancen, die teilweise schwerer zu vergeben als zu verwandeln waren. So bedurfte es letztlich einer Standardsituation, um zum Ausgleich zu kommen. Nach einem gut getretenen Eckball war es Mahmud Imamoglu, der per Kopf das 1:1 erzielte (16.).

Nach dieser guten ersten Hälfte des SV Wienerberg 1921 war es nur schwer vorstellbar, dass die Gäste nicht als Sieger vom Feld gehen würden. Alles schien aus Sicht der Favoritner unter Kontrolle und es war zu erwarten, dass irgendwann im Verlauf der Partie die guten Gelegenheiten auch verwertet werden. Nicht zu erwarten war, dass nach der Pause die Wienerberger komplett die Kontrolle verloren und den Hausherren mehr oder weniger hinterher liefen. Es lief bei den Favoritner überhaupt nichts mehr zusammen und bei mindestens zwei guten Möglichkeiten musste Wienerberg-Goalie Michael Höfler mit sensationellen Paraden seine Mannschaft im Spiel halten. Der SV Wienerberg 1921 selbst erspielte sich in Hälfte zwei, auch wohlwollend betrachtet, keine einzige Torchance.

So endete dieses Duell der Bezirksnachbarn mit einem gerechten Unentschieden, das aber beide Teams nicht zufrieden stellen konnte. Die Wienerberger haderten zu Recht mit den vergebenen Möglichkeiten vor der Pause – es bedurfte schon viel, dass man zu Halbzeit nicht komfortabel in Führung lag, aber auch die Simmeringer konnten mit dem Remis nicht wirklich zufrieden sein, denn in den entscheidenden Phasen des Spiels, nach der Pause, waren die Hausherren dem Sieg doch um einiges näher als die Gäste. Und sie vergaben ihre Möglichkeiten nicht leichtfertig, sondern scheiterten an einem in Überform agierenden Torhüter.

So herrschten nach dem Auftakt der Frühjahrsmeisterschaft auf beiden Seiten gemischte Gefühle vor. Der SV Wienerberg 1921 zeigte in einem einzigen Spiel eine komplette Bandbreite, was in positivem und in negativem Sinn möglich ist. Die Mannschaft kann sehr gut spielen, ist normalerweise in diesen Phasen auch effizienter, kann aber auch in schlechten Phasen richtig schlecht spielen, wie die zweite Spielhälfte gezeigt hat. Warum nur sehr wenige Akteure der Gäste über die vollen neunzig Minuten ihr Leistungsniveau erreichen konnten, muss analysiert werden, weil sonst die Trauben in der Meisterschaft sehr hoch hängen werden und Punktgewinne nur sehr schwierig zu realisieren sein werden.

Tabelle
Spielbericht