Nichts Neues auswärts gegen Ostbahn XI

SC Ostbahn XI – SV Wienerberg 1921 3:2 (2:0)

Der SV Wienerberg 1921 begann dieses Freitag-Abendspiel auswärts gegen Ostbahn XI zwar sehr ambitioniert, aber aus der spielerischen Überlegenheit ergaben sich nur wenige Möglichkeiten, das Tor der Heimischen zu gefährden. Solange es den Wienerbergern gelang, sich in der Spielhälfte des Gegners festzusetzen, schien der Führungstreffer nur eine Frage der Zeit. Allerdings zeigte sich auch schon in dieser Phase, dass jeder Befreiungsschlag der Hausherren, der bei einem Mitspieler landete, große Unordnung in der Defensive der Gäste verursachte.

Die Dreierkette der Wienerberger offenbarte immer wieder Schwächen, vor allem bei hohen Bällen, und Ostbahn hat durchaus Spieler in seinen Reihen, die daraus Kapital schlagen können. So auch bei einem Stellungsfehler auf der linken Abwehrseite der Gäste, den Ömer Faruk Ay, der plötzlich völlig allein gelassen vor dem Tor der Wienerberger auftauchte, eiskalt zu nützen verstand (38.). Als dann Ostbahn XI mit dem Pausenpfiff auch noch ein Doppelschlag gelang, dem ein Stockfehler von Stefan Ziermann im Mittelfeld voran gegangen war, schien der Freitag Abend auf dem Ostbahn XI-Platz für Wienerberg den üblichen Verlauf zu nehmen. Oft gewonnen haben die Favoritner in der Vergangenheit hier noch nicht.

Der Beginn der zweiten Spielhälfte offenbarte dann, dass auch die Hausherren spielerisch einiges zu bieten haben. Die Partie war nun deutlich ausgeglichener, wobei die Hausherren aber die deutlich besseren Torchancen hatten. Das 3:0 in der 55. Minute, wieder eher mäßig verteidigt, schien eine Vorentscheidung zu Gunsten der Hausherren zu bedeuten. Auch der postwendende Anschlusstreffer durch Mustafa Güllü (57.) änderte zunächst eigentlich nichts an diesem Eindruck. Vielmehr ist es Wienerberg-Goalie Edwin Djulic zu verdanken, dass die Gäste in der dieser Phase um ein Debakel herum kamen. Einige seiner Paraden waren sensationell und verhinderten mindestens dreimal unhaltbare Treffer.

Wie es im Fußball oft so ist, wird es manchmal noch einmal eng, wenn man klare Chancen zur endgültigen Entscheidung auslässt. In der Schlussphase hätten die Gäste sogar noch einmal in die Partie zurück finden können. Zunächst konnte sich der Torhüter von Ostbahn XI bei einem unangenehmen, gut platzierten Weitschuss auszeichnen. Danach, ungefähr zehn Minuten vor dem Ende, endlich ein gut vorgetragener Angriff der Gäste, den aber der sonst sehr gut spielende Ibrahim Mohamed, der noch nicht viel Erfahrung in der Kampfmannschaft hat, leider nicht erfolgreich abschließen konnte.

In der Folge versuchten die Hausherren über die Zeit zu kommen. Wienerberg versuchte trotzdem weiter dran zu bleiben, aber es gelang nur noch der Anschlusstreffer zum 3:2 (90.+5.) praktisch mit dem Schlusspfiff. Man kann zwar den Gästen nicht absprechen, nicht alles in die Waagschale geworfen zu haben, aber in Summe war es ein verdienter Sieg der Hausherren. Die Gäste leisteten sich einfach zu viele Schwächen im Defensivverhalten, um ein Meisterschaftsspiel erfolgreich gestalten zu können.

Wiener Stadtliga – 15. Runde
Spielbericht