Unglaublich

SC Mannswörth – SV Wienerberg 1921 3:2 (1:2)

44 Minuten war der Auftritt des SV Wienerberg 1921 in Mannswörth nahezu perfekt. Mit unglaublich viel Ballbesitz, gefühlte 80 Prozent, wurde ein Gegner, der eigentlich gewohnt aggressiv spielen wollte, zermürbt und völlig aus der Partie heraus gehalten. Die Hausherren kamen einfach nie in die Lage, Zweikämpfe zu führen und am Spiel teilzunehmen.

Aus dieser eklatanten Überlegenheit resultierten auch die notwendigen Torchancen und Abschlüsse. Bis zur 44. Minute schienen die Gäste völlig ungefährdet und nach zwei Treffern (26. und 41.), beide wunderschön herausgespielt, war auch das Ergebnis so, dass man sich ein Comeback von Mannswörth nur schwer vorstellen konnte. Erst ein vermeidbares Foul an der Outlinie in der letzten Minute der ersten Spielhälfte, gab den Hausherren die Möglichkeit, eine ihrer großen Stärken, Standardsituationen, auf den Platz zu bringen. Ein überragend getretener Freistoß, bei dem Abdullatif Öztürk nur noch den Kopf hinhalten musste, führte zum Anschlusstreffer der Heimmannschaft, ziemlich aus dem Nichts und praktisch nicht zu verteidigen.

So überragend die erste Spielhälfte der Wienerberger war, so schwer taten sich die Gäste, dieses Niveau auch in der zweiten Spielhälfte auf den Platz zu bringen. Jetzt gelang es den Hausherren immer öfter, den Spielfluss der Favoritner zu stören und auch in die Zweikämpfe zu kommen. Das wäre zwar alles noch ziemlich egal gewesen, hätten die Gäste ihre klaren Torchancen genützt. Vier glasklare ergaben sich, trotzdem das Spiel nicht mehr so überzeugend vorgetragen werden konnte, und wenn nur eine davon genutzt worden wäre, wäre der SV Wienerberg 1921 wohl als Sieger vom Platz gegangen. Wobei es eigentlich unglaublich war, dass auch nur eine der vier vergeben wurde.

So gab es ein das ist Fußball Erlebnis für die Gäste. Mannswörth hatte, ob des nach wie vor knappen Spielstandes, allen Grund, unverdrossen weiter zu kämpfen und auf seine Chancen zu warten. Diese ergaben sich auch, durch einen Elfmeter (83.) und eine weitere Standardsituation (90.), die wieder so gut ausgeführt wurde, dass sie nur schwer zu verteidigen war. Damit drehten die Hausherren eine Partie, in der zwischenzeitlich nur wenige auf Mannswörth gesetzt hätten. Dass sich die Wienerberger nach einem Frustfoul noch eine rote Karte in der Nachspielzeit einfingen, war ebenso unnotwendig wie die Niederlage an sich.

Bei aller Enttäuschung über das Resultat kann man auf Seiten des SV Wienerberg 1921 wohl viel aus dieser Partie lernen, wenn man die richtige Schlüsse daraus zieht. Dass die Mannschaft überragend Fußball spielen kann, hat sie erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt, aber im Endeffekt entscheiden auch Tugenden wie Effizienz, Konstanz und permanente Wachsamkeit Stadtliga-Partien. Auch zwischenzeitlich klar deklassierte Gegner haben trotz allem ihre Qualitäten und sind erst besiegt, wenn das Spiel aus ist.

Tabelle
Spielbericht